Vor Ort erwartete uns ein abwechslungsreicher, drei Kilometer langer Cross-Parcours rund um den Hartensbergsee. Nach der Anmeldung (erstmals mit Transponder) ging es bei bestem Wetter zur Erkundung auf die mit Hindernissen gespickte Strecke. Ein Tipp für alle, die in der Hobbyserie der Niedersachsen einmal Rennluft schnuppern möchten: Rechtzeitig anreisen, so eine Proberunde ist nicht nur zum warmfahren unbedingt zu empfehlen, die eine oder andere Überraschung in der Streckenführung lernt man besser in Ruhe kennen.
Die Strecke
Los ging es mit einer sehr holprigen und harten Wiese – gespickt mit diversen engen Schleifen – und einem gepflastertem Ufer-Weg. Von diesem ging es nach etwa einem Kilometer im rechten Winkel eine kurze aber knackige Böschung hinauf und nach wenigen Metern im Wald wieder steil hinab auf die winzige Bühne eines Freilichttheaters, welche links über eine vielleicht fünf Meter lange Böschung oder alternativ über eine Steintreppe verlassen werden konnte. Zumindest für mich war diese Passage nicht wirklich flüssig fahrbar, etwa fünf Meter blieben im Atrium um abzubremsen, die Richtung zu ändern und Geschwindigkeit für die Ausfahrt aufzunehmen. Nach einigen Schleifen im Wald ging es mit Vollgas auf den Sandstrand. Mit den Technik-Tipps von Jens (vielen Dank!) war diese Sandpassage aber gut zu händeln, zumal der tiefe Sand nach wenigen Metern zum Ufer hin gut verdichtet war. Die Ausfahrt vom Strand war da schon etwas kniffeliger, aber alles in allem fahrbar. Es folgte ein Laufhindernis auf der Wiese – zumindest für mich – denn die beiden kleinen Baumstämme haben viele Fahrer auch mit einem Lupfer überwunden (mit einer zweiten Proberunde hätte ich das sicher auch getan, so etwas im Rennen auszuprobieren war mir zu heikel). Und schon ging es wieder in den Sand. Dieses Mal machte eine deutliche Kante zwischen Wiese und Strand die Einfahrt für viele Fahrer zu einer Mutprobe. Einige entschieden sich daher direkt dafür, den tiefen Sand von Anfang an laufend zu überwinden. Über eine wiederum holprige Wiese und gut fahrbare Waldwege inkl. einer sehr steilen, vielleicht 25 Meter langen asphaltierten Rampe ging es zurück Richtung Start. Die Veranstalter haben auf den letzten Metern dann noch einmal eine sehr gut fahrbare Strandsequenz, einen aufgeschütteten Sandhaufen (den die meisten laufend überwunden haben) und zwei dicke Baumstämme in die Streckenführung eingebaut. Chapeau, sehr abwechslungsreich.
Das Rennen – ein gebrauchter Tag für Sprintax
Mirco ging als erster auf die Runde. Nach seinem guten Vortagesergebnis waren die Erwartungen natürlich hoch, leider bremste ihn eine Panne in der ersten Runde jäh aus.
Eine Minute nach der Hobbyklasse starteten die Hobby-Senioren mit Thomas und mir. Bewusst haben wir uns zum Start ganz am Ende des Feldes mit fast 40 Startern positioniert. Eine gute Entscheidung, bewegten sich die anderen Fahrer um uns herum doch ähnlich unbeholfen im ungewohnten Terrain, während vorne die Post abging.
Ich konnte in der ersten Runde einige Plätze gut machen, während Thomas sich und sein Material nach einem Sturz erst einmal sortieren musste und hinter dem Feld herjagte.
Mir ging in der vierten Runde etwas die Puste aus und drei eigentlich schon weit abgehängt geglaubte Fahrer kamen immer näher. Den Letzten musste ich nach einem Fahrfehler im Theater ziehen lassen.
Etwa 200 Meter vor dem Ziel hat es mich dann voll erwischt. Auf einem kleinen Parkplatz rutschte mein Vorderrad unvermittelt weg. Wie in Zeitlupe flog ich mit dem Kopf voran in Richtung eines Baumes. Keine Chance mehr auszuweichen. Ein echt besch… Gefühl. Wahnsinn, was ein Helm alles an Energie aufnimmt. Die Ursache des Sturzes war übrigens ein dicker Draht, der sich in meinem Vorderrad verfangen hatte. Wo auch immer der herkam. Da ich die Runde nicht zu Ende fuhr, wurde ich mit einer Runde Rückstand auf Rang 32 gewertet. Thomas belegte Platz 36.
Vom brummenden Schädel und dem Materialverlust mal abgesehen eine gelungene Veranstaltung, die Lust auf Mehr macht. Viel Spaß für 10 Euro Startgeld; zum nach- / mitmachen ausdrücklich empfohlen. Vielleicht sehen wir uns ja bei den nächsten Hobbyrennen des Weser-Ems-Cups.