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Mallorca 312 // Rennbericht

Mallorca 312 – jeder Radfahrer hat schon mal davon gehört. Das Rennen wird jährlich ausgetragen und umfasst knapp 8000 Startplätze, die immer schnell ausgebucht sind. Es werden drei verschiedene Streckenlängen angeboten: 312 km, 225 km und 167 km. Dieses Jahr konnte der Sprintaxer Max B. einen Startplatz für die längste Strecke ergattern. Es folgt sein Rennbericht:

Gemeinsam mit knapp 8000 radsportbegeisterten Mitstreitern und angeführt von Alberto Contador, Ivan Basso und Vincenzo Nibali rollte ich um kurz nach halb Sieben über die Startlinie in Playa de Muro. Vor mir lagen 312 herausfordernde Kilometer und mein bis dato längstes Radrennen. Zunächst aber mal pedalierten wir als geschlossene Gruppe bei aufgehender Sonne entlang der Bucht von Alcúdia, sodass man kurz vergessen konnte, was uns noch erwarten würde.

Max B. auf der Küstenstraße auf Höhe von Banyalbufar
Max B. mit vier Mitstreitern auf der MA-10.

Dies änderte sich jedoch schlagartig, als wir in den ersten Anstieg des Tages fuhren. Schnell bildeten sich zahlreiche Gruppen und ich ging bewusst ein hohes Tempo ein, um eine gute Gruppe zu erwischen. Die anfängliche Hektik im Aufstieg wich nun einer gleichmäßigen Pace unserer Gruppe und nach der Abfahrt Richtung Sóller begaben wir uns auf die berühmte Küstenstraße MA-10. Das stetige Auf und Ab entlang der Küste wurde mit einzigartigen Panoramablicken sowie leichtem Rückenwind versüßt. Nun warteten auf uns noch zwei längere Anstiege im Landesinneren in der ersten Rennhälfte, welche bei sengenden Temperaturen und ohne Schatten absolviert werden mussten. Mittlerweile befand ich mich in einer Fünfergruppe und wir gingen gleichmäßig durch die Führung. Da wir nun wieder auf die Strecke der 167 km-Variante trafen, glichen die nächsten Kilometer einer Slalomfahrt über mallorquinische Nebenstraßen und Feldwege. Die Verpflegung bei KM 190 sprengte unsere Gruppe, sodass ich mich in der Folge von Gruppe zu Gruppe hangelte. Mittlerweile waren die ersten Krämpfe und ein strammer Gegenwind die härtesten Gegner. Nach der Abzweigung der beiden kürzeren Distanzen fand ich mich in einer Fünfergruppe wieder, welche erneut gut harmonierte.

Max B. kurz vor Ariany im Hinterland

Nach km 240 und erneuter Verpflegungspause ging ich die restliche Strecke, welche von der Streckenführung und den Strassenverhältnissen stark an die Flandernrundfahrt erinnerte, mit dem Belgier Bernard an. Wir halfen und motivierten uns gegenseitig in den schlechten Momenten, um in den Guten einmal mehr durch die Führung zu gehen. In Artà herrschte 25 km vor dem Ziel bereits unfassbare Partystimmung. Wir schnappten uns schnell kühle Getränke und mittlerweile hatten wir das Ziel und die magische 10-Stunden-Marke vor Augen. Wir erklommen den letzten Hügel und rasten dann im Stile eines Paarzeitfahrens Richtung Ziel. Und tatsächlich, die Uhr zeigte 9:48 h, es war vollbracht und wir rollten gemeinsam auf den Plätzen 21 und 22 über die Linie. Eine extrem harte aber wertvolle Erfahrung auf dem Rennrad fand somit ein fantastisches Ende!

Nach weniger als 10 h rollten Max B. und der Belgier Bernard über die Ziellinie.

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