Beim Deutschland Cup folgte nach Hamburg Horn das Rennen in Lohne. Bei besten Wetterbedingungen ging es dort mal nicht aus der letzten Startreihe, sondern aus der zweiten auf die Strecke. Aus der Hobbyklasse war mir die Streckenführung ja schon bekannt, allerdings dürfen sich die Lizenzklassen noch etwas mehr quälen. Am Ende reichte es für einen guten 10. Platz und eine Bestätigung der Leistung in Hamburg.
Eine Woche später folgte dann das DC Rennen in Bad Salzdetfurth. Dort wurde die Strecke gegenüber den vorherigen Jahren etwas geändert und das Wetter sorgte auch für meine Lieblingsbedingungen, Schlamm und Matsch. Da Bad Salzdetfurth ja mehr oder weniger zentral liegt, war auch das Starterfeld aus Nord und Süd gut besucht.
Neben den mittlerweile vorderen Startreihen, die man sich ja durch Platzierungen erarbeitet, laufen meine Startsprints auch ganz gut, so dass sich der teilweise störende Verkehr auf der ersten Runde minimiert. Im Prinzip waren nach der Startphase in Bad Salzdetfuhrt nur noch Fahrer vor mir, die ohnehin schneller sind. Allerdings gab es natürlich schon noch den einen oder anderen Zweikampf und nach gefühlten 2kg Mehrgewicht durch Schlamm und Matsch am Rad ging es auf Platz 7 durchs Ziel.
Nur eine Woche später ging es dann zum Doppelwochenende nach Kleinmachnow und Luckenwalde. Doppelwochenende bedeutet, dort fahren alle, die in der Gesamtwertung vorne mitmischen wollen und entsprechend war dann auch das Starterfeld besetzt. Ebenso entsprachen die dortigen Strecken, die Orga und irgendwie alles eher den „belgischen Standards“ und sind nicht wirklich mit WEC und SCC zu vergleichen. Bei beiden Rennen verliefen die Starts, diesmal aus der ersten Reihe, sehr gut und Platz 7 und 5 in der Endabrechnung sind weitaus mehr, was ich mir vor der Saison vorgenommen hatte.
Am folgenden Samstag wurde auf den Weg nach Lorsch zum Deutschland Cup noch der 2. Lauf der Panther Cross Serie mitgenommen. Zugegeben ist das Starterfeld hier etwas übersichtlicher, aber nicht weniger Leistungsstark, zumindest wenn es um die Podiumsplätze geht. Sven Kuschla, der auch beim DC vorne mitmischt und beim WEC sogar noch in der Elite-Klasse vorne unterwegs ist, war natürlich haushoher Favorit. Dahinter blieben dann noch Jörn Wiegner, Jörn Führing und Ich. Sven fuhr sein eigenes Rennen und nach ca. 6-7 Runden konnte ich Jörn und Jörn dann endlich abschütteln. Cool, 2. Platz und somit Motivation für Lorsch am Folgetag.
Lorsch, auch irgendwie ein CX-Mekka mit belgischer Streckenführung, bei Mannheim gelegen und somit auch zentral, was das Starterfeld betrifft. Auch sehr geil, Moderation durch Karsten Miegels von Eurosport, also mal nicht die Tour, Vuelta oder Giro, sondern CX mit internationaler Beteiligung bei den Damen und Herren der Elite-Klasse. Der Start, wieder aus der ersten Reihe, auch noch leicht bergauf und nach der ersten Kurve Platz 6. Na, geht doch. Im weiteren Rennverlauf konnten sich Vladi Riha, Stefan Knopf und Bernd Pfeiffer nach vorne absetzten und ich durfte mich dann mit dem amtierenden Deutschen Meister Ralph Berner herumschlagen. Hier und dort dann immer wieder der Platztausch, entweder Er oder ich auf Platz 4. Am Ende hatte ich dann wohl doch die etwas besseren Beine und konnte den 4. Platz verteidigen, geile Sache.
Nach Lorsch folgte dann das Doppelwochenende in Stuttgart und Magstadt.
Stuttgart verlief trotz des Kurses, der mir nicht wirklich lag, recht gut. Vom Start an lag ich auf Platz 6, musste den dann aber doch noch in der letzten Runde abgeben.
Am Sonntag ging es dann nach Magstadt. Eigentlich für schlechtes Wetter bekannt oder berüchtigt, war es dort trocken und sonnig. Fazit der ersten Trainingsrunde: Mmm, die Abfahrt ist weder trocken noch nass angenehm und verzeiht auch keine Fehler. Naja, mal sehen wie es im Rennen laufen wird. Glücklicherweise blieb mir diese Erfahrung im Rennen dann doch erspart, weil ich mir an einer anderen Stelle der Strecke den Finger verbogen hatte. Magstadt also eine Nullnummer, aber den LVM Titel NRW am Folgewochenende wollte ich mir nicht vermiesen lassen.
So ging es also mit einem geschienten Finger nach Rheine zum WEC inkl. LVM NRW. Das Rennen in Rheine war dann auch eine spannende Angelegenheit. Platz 1 und 2 im WEC wurden durch Michael Stenzel und Vladi Riha ausgefahren. Platz 3 konnte an Stefan Wittwer Jörn Führing oder mich gehen. Im Rahmen LVM NRW kämpften Stefan und ich um den Titel.
Die Entscheidung fiel dann in der letzten Runde. Auf der Start- und Zielgeraden zog Stefan mit Jörn im Schlepptau an mir vorbei. Allerdings konnte ich mich noch vor Jörn setzen und so ging es dann wieder ins Unterholz. In der nächsten Kurve dann Fahrfehler durch Stefan. Nun an Platz 3 liegend und Platz 1 LVM ging es im dunkelroten Bereich dem Ziel entgegen. Doppelpodium und eine schöne Entschädigung für den krummen Finger.